Schützen

Die Historie der Schießmeister und des Schießbetriebes seit 1950

 

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges dauerte es noch ca. 5 Jahre, bis die ersten Vereinsaktivitäten wieder begannen. Im Jahre 1950 wurde die 1. Versammlung abgehalten und das Vereinsleben der St. Johannes Schützenbruderschaft begann von neuem zu blühen. Am 21.01.1951 fand dann das 1. öffentliche Preisschießen der Bruderschaft in der Gaststätte Lamers statt. Der Zuspruch in der Bevölkerung war groß und vor allem die Damen fanden einen außerordentlichen Gefallen an diesem Schießwettkampf. Die Preise für diesen Wettbewerb wurden von den Vereinsmitgliedern gestiftet und nicht wie heute, von der Bruderschaft gestellt. Aufgrund des guten Besuches bei dieser Veranstaltung beschloss man, dies in Zukunft mehrmals im Jahr durchzuführen. Die Veranstaltungen sollten aber in den Wisseler Gaststätten Simons, Geschwister Peerenboom, van Gemmern, Lankhorst, Haus Jägersruh und Lamers abwechselnd stattfinden.

Im Jahre 1952 wurde dann erstmalig ein Schießmeister von der Versammlung gewählt. Johannes van Haaren nahm die Wahl zum 1. Schießmeister an und sollte noch für einige Jahre das Geschehen um den Schießsport in der Bruderschaft prägen. In diesem Jahr fand auch erstmalig eine Einteilung in Schießklassen statt und der Verein sah sich in der glücklichen Lage, ein vereinseigenes Luftgewehr anschaffen zu können. Man hätte auch gerne ein Kleinkaliber Gewehr angeschafft, aber dies gab die Kassenlage nicht her.

1953 wurde das 1. Ordenschießen im Schützenverein durchgeführt. Auch die Damen durften an diesem Wettbewerb teilnehmen, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine weiblichen Mitglieder im Verein erlaubt waren. Die Orden wurden vom alten und neuen König gestiftet.

Ein Jahr später wurde ein Pokal für den ermittelten Jahresbestschützen durch die Bruderschaft zur Verfügung gestellt. Somit konnte man auch den Jahresbesten entsprechend auszeichnen.

Im Jahre 1955 hatte der Verein sein 225 jähriges Jubiläum und zu diesem Anlass konnte man mit Stolz die 1. Schießanlage für Luftgewehre in Betrieb nehmen. Im Schießsport begann man auch zu diesem Zeitpunkt an Preispokalschießen auf Bezirksebene teilzunehmen.

1959 hatte der Jahresbestschütze den Pokal nun zum 3. Mal hintereinander gewonnen und er durfte ihn behalten. Daraufhin führte die Bruderschaft, anstatt des Pokals, die Schießschnur für die jeweils besten Schützen ein. Man versuchte auch in diesem Jahr erneut ein Kleinkaliber-Gewehr anzuschaffen, musste aber feststellen, das dies einfach noch zu teuer war. Somit wurde auch weiterhin das KK-Gewehr für das Königschießen bei der Firma Kotters in Kleve ausgeliehen. Die Einteilung der Schießklassen wurde in dieser Zeit ebenfalls geändert. Bisher hatte man diese noch nach dem Alter eingeteilt, doch von nun an wurden sie nach Leistung aufgestellt.

Im Jahre 1961 wurde dann erstmalig ein Schießsportabzeichen für die besten Schützen im Verein verliehen.

1963 wurde die Jugendabteilung der Bruderschaft ins Leben gerufen. Der 1. Schießmeister Johannes van Haaren stellte eine Juniorenmannschaft auf und betreute diese auch. Man nahm dann an den Wettkämpfen des Amtspokales teil und konnte einen schnellen Mitgliederanstieg im Jugendbereich verbuchen. Die Leitung der Juniorenmannschaft nahm daraufhin immer mehr Zeit in Anspruch und somit wurde im Jahre 1964 das Amt des Jungschießmeisters eingeführt. Clemens Stevens nahm dieses Amt an und hielt die Leitung der Jugendabteilung von dort an in seinen Händen.

1967 wurde durch die Initiative von Johannes van Haaren ein neues Luftgewehr angeschafft und man konnte 2 alte Luftgewehre verkaufen.

Ab dem Jahre 1969 wurden die Schießen der Bruderschaft aus Sicherheitsgründen nur noch in der Gaststätte Haus Jägersruh durchgeführt. Die Gefährdung von Gästen in den anderen Wisseler Gaststätten war zu groß geworden und deshalb entschloss man sich zu diesem Schritt.

1973 legte der 1. Schießmeister Johannes van Haaren sein Amt nach 21-jähriger Tätigkeit nieder. Von der Versammlung wurde Gerhard Kösters als sein neuer Nachfolger bestimmt. Auch er sollte für eine längere Zeit den Schießbetrieb der Bruderschaft leiten. Aufgrund von Gesetzesänderungen im Waffenrecht wurde es notwendig, das die Schießmeister des Vereins einen Schießleiterausweis erwerben mussten. Hierfür besuchten die Schießmeister Gerhard Kösters, Karl-Heinz van Holt und Franz Scholten einen entsprechenden Lehrgang. Somit konnte der Schießbetrieb in der Bruderschaft gesetzeskonform weitergehen.

Im Jahre 1975 wurde aufgrund des starken Schießbetriebes das Amt des 4. Schießmeisters eingeführt. Dadurch konnten die Aufgaben unter den Schießmeistern noch besser verteilt werden.

Ein Jahr später war die Bruderschaft wieder in der glücklichen Lage, sich ein neues Luftgewehr anschaffen zu können. Somit standen dem Schießsport auch immer die neusten Gewehrtechniken zur Verfügung.

1975 ging dann die Zeit des Schießbetriebes in der Gaststätte Haus Jägersruh zu Ende. Das Schützenhaus an der Emmericher Straße wurde fertig gestellt. Von nun an wurden die Schießen dort durchgeführt.

1977 war zunächst ein nicht so erfreuliches Jahr für die Bruderschaft, da die Gewehre aus dem Schützenhaus gestohlen wurden. Die Versicherung übernahm zum Glück den Schaden und die Aufregung legte sich zügig. Man schaffte sich recht schnell neue Gewehre an und konnte zu diesem Zeitpunkt nun auch erstmalig ein Kleinkalibergewehr erwerben.

Im Jahre 1980 war der Schießsport des Vereins sehr erfolgreich. Die Damen belegten beim Volksbankpokalschießen LG den 1. Platz und die Herren wurden hier bei KK dritter bei insgesamt 13 Mannschaften.

1982 konnte für die Jugendabteilung ein kleines Jugendluftgewehr zum Freihandschießen durch die Bruderschaft angeschafft werden.

1985 verbuchte der Schießsport ebenfalls wieder recht beachtliche Erfolge beim Volksbankpokalschießen. Es wurden 3 erste Plätze durch die Damen in LG und den Senioren in LG und KK erreicht.

Im Jahre 1987 fand ein Großereignis für den Schießsport in Wissel statt. Die Bruderschaft richtete zum 1. Mal das Bezirkskönigschießen auf den Vogel aus. Dies bedeutete für alle Verantwortlichen im Verein eine Menge Arbeit. Die Veranstaltung wurde hervorragend vorbereitet und durchgeführt.

1989 endete die Zeit von Gerhard Kösters nach über 16 Jahren als 1. Schießmeister. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Feldmann. In diesem Jahr wurde auch eine Altersgruppenänderung bezüglich des Königschießens durchgeführt. Der Schülerprinz durfte im Alter von 12-16 Jahren errungen werden, der Jugendprinz im Alter von 16-21 Jahren und die Königsbewerber mussten 21 Jahre alt sein.

Zwei Jahre später musste die alte Kleinkaliberschießanlage  im Schützenhaus gegen eine Neue ausgetauscht werden, da die alte Anlage nicht mehr zu reparieren war. Hierfür wurden große Summen aus der Bevölkerung gespendet. Als Dankeschön richtete die Bruderschaft 1992 einen Tag der offenen Tür mit einem Preisschießen für die Wisseler Bevölkerung aus. Es wurde auch noch vorher eine Renovierung am Schießstand durchgeführt.

Im Jahre 1993 konnte man dann zum 1. Mal eine interne Vereinsmeisterschaft durchführen. Es nahmen 10 Mannschaften teil. Die ersten Drei wurden auf dem an Kirmes stattfindendem Schützenfest mit einem Pokal geehrt. Die Vereinsmeisterschaft findet auch heute noch jedes Jahr mit großem Erfolg statt.

1994 mussten die Schießanlagen durch die Kreispolizeibehörde abgenommen werden. Hierfür wurden einige Veränderungen an diesen durchgeführt und man war somit sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand.

Im Jahre 1995 schaffte sich die Bruderschaft zwei neue Luftgewehr- Scheibenzuganlagen an und im Jahr darauf war es mal wieder so weit, die Gewehre auf den neuesten Stand zu bringen. Man erwarb zwei neue Luftgewehre und war nun wieder technisch gut ausgerüstet. In diesem Jahr änderte sich auch das Waffengesetz dahingehend, das der alte Waffenschrank nicht mehr die Gesetzesanforderungen erfüllen konnte. Daraufhin wurde ein neuer Waffenschrank angeschafft.

Im Jahr 2000 wurden die nächsten bautechnischen Veränderungen im Schützenhaus durchgeführt. Aus Sicherheitsgründen musste zwischen den Luftgewehrständen und dem dahinterliegenden Aufenthaltsraum eine Trennwand errichtet werden. Bisher war hier nur ein Vorhang vorhanden, doch dieser hielt den neuen Sicherheitsbestimmungen nicht mehr stand. In diesem Jahr musste auch ein neues Kleinkalibergewehr angeschafft werden. Das Alte erlitt beim Königschießen einen irreparablen Schaden.

Im Jahre 2001 trat Wolfgang Feldmann dann nach über 12-jähriger Tätigkeit als 1. Schießmeister zurück. Daraufhin wurde Regina Graf (ehemals Bürkert) als erste Frau zum 1. Schießmeister gewählt.

Im darauffolgenden Jahr wurden die Schießregelungen zum Orden- und Weihnachtsschießen geändert. Es fand nun erstmals kein Stechen am Ende der Schießwettbewerbe mehr statt. Ausschlaggebend war nun, wie auch auf Bezirksebene üblich, das bessere Schussbild.

Im Jahre 2004 trat Regina Graf als 1. Schießmeisterin nach 3-jähriger Tätigkeit aus beruflichen Gründen von ihrem Amt zurück. Als ihr neuer Nachfolger wurde Dirk van Holt von der Versammlung gewählt. Im Frühjahr diesen Jahres wurde eine Freihandmannschaft unter der Leitung von Dirk van Holt ins Leben gerufen. Hierfür wurden einige Schießjacken angeschafft. In diesem Jahr fand auch wieder eine Schießstättenabnahme durch die Kreispolizeibehörde statt. Es waren kleine Änderungen an den Schießanlagen notwendig. Dies stand jedoch einer erneuten Betreibererlaubnis nicht im Wege.

2005 nahm die Freihandmannschaft nach entsprechender Trainingsvorbereitung den Wettkampfbetrieb auf und nimmt nun alljährlich an ca. 10 Freihandwett-kämpfen auf Bezirksebene teil. Außerdem wurde in diesem Jahr ein weiteres LG-Gewehr mit Druckluftkartusche angeschafft.

Im Jahre 2006 wurden für die Luftgewehrstände automatische Seilzuganlagen angeschafft. Die alten mechanischen Vorrichtungen waren nun seit 1995 in Betrieb und hatten ihre Dienste getan. Außerdem wurde für die Jugendabteilung eine Laseranlage angeschafft, da durch die Änderungen beim Waffengesetz Jugendliche nur noch ab 12 Jahren mit Waffen schießen dürfen. Dies war vorher ab 10 Jahren gestattet.

Im Jahre 2009 stand wieder eine turnusmäßige Schießstättenüberprüfung an. Dieses Mal gab es keine Beanstandungen und die Erlaubnis zur Betreibung der Anlage wurde erneut unbefristet erteilt.

2010 wurde die LG-Gewehrausstattung mit Druckluftkartuschentechnik komplet-tiert. Es stehen seitdem 3 gleiche LG-Gewehre und ein Jugendgewehr zur Verfü-gung. Somit können nun alle 3 Stände identisch betrieben werden.

Im Jahre 2012 erlebte das Schützen- und Schießwesen in Wissel einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Die Diözesanjungschützentage der Diözese Münster wurden in unserem Dorf am Kirmes- und Schützenfestwochenende von unserer Bruderschaft ausgerichtet. Für die Durchführung der Schießwettbewerbe, DJT-Cup am Samstag und Prinzenschießen am Sonntag, mussten 8 Luftgewehrstände vorhanden sein. Da unser Schießstand nur 3 Schießbahnen aufweist, wich man auf die Anlage des BSV Till-Moyland aus. Diese wurde uns freundlicherweise für das ganze Wochenende zur freien Verfügung gestellt. Mittels Shuttlebussen wurde ein dauerhafter Transport der Schützinnen und Schützen zwischen Wissel und Till während der Wettkämpfe gewährleistet. Parallel dazu fand auf dem Sportplatz in Wissel noch ein Sommerbiathlon für groß und klein statt. Insgesamt präsentierte sich die Bruderschaft bei diesem Ereignis hervorragend und alle Aufgaben wurden mit Bravur gemeistert.

Die Übungsschießen für die Erwachsenen finden jeden Mittwoch ab 20 Uhr und 1 Mal im Monat an einem Freitag ab 19.30 Uhr statt. Die Freihandmannschaft trainiert jeden Mittwoch ab 20.00 Uhr im Schießstand. Für die Schüler- und Jungschützen findet alle 2 Wochen Freitags ein Übungsabend statt. Die Bruderschaft kann bis heute auf eine recht erfolg- und abwechselungsreiche Schießsporthistorie zurückschauen.

 

 

 

Schießmeister seit 1952:

 

1952 – 1973    Johannes van Haaren

1973 – 1989    Gerhard Kösters

1989 – 2001    Wolfgang Feldmann

2001 – 2004    Regina Graf

2004                Dirk van Holt

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