Schild TC

Historie:

 

Die ersten Überlegungen, einen Spielmannszug zu gründen, kamen 1928 durch Mitglieder der St. Johannes-Schützenbruderschaft zustande. Eine Hand voll Männer erklärten sich schon im gleichen Jahr bereit, unter der Leitung des späteren Tamoburmajors August van Bebber, diese Sache in Angriff zu nehmen. Nach enormen Schwierigkeiten hatte Tambourmajor August van Bebber im Jahr 1932 schon eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt.

Erster Auftritt 1932

Reihe v. l.: Tambourmajor August van Bebber , Theodor Hahn , Joh. van Bebber , Theodor Sanders

Reihe v. l.: Ferdinand Lümmen , Heinrich Dellemann , Aloys Ising

Bis 1939 erhöhte sich die Zahl der Mitglieder ständing. Durch Kriegseinwirkung wurde das Corps in den folgenden Jahren auseinandergerissen. An dieser Stelle soll hier ganz besonders den gefallenen bzw. vermißten Kameraden unseres Corps gedacht werden. Mit den bereits vorher schon aktiv gewesenen Mitgliedern, Aloys Ising, Emil Bouwmann und vielen Neulingen begann man langsam im Jahr 1948 das Corps wieder aufzubauen. Man war sich schnell einig, dass Aloys Ising die Führung des Corps übernehmen sollte. Instrumente, die das Kriegsgeschehen überstanden, wurden so hergericht, dass sie wieder voll einsatzfähig waren. Durch gute Beziehungen wurde bekannt, dass infolge des Schwarzschlachtens, in Hasselt ein Kalbsfell vergraben lag. Dieses wurde ausgegraben, selbst gegerbt und als erstes Fell für die neue Pauke verwendet. Da uns zu dieser Zeit kein geeigneter Raum zur Verfügung stand, wurden die ersten Proben im Keller des Tambourmajor Aloys Ising abgehalten. Anläßlich der goldenen Hochzeit der Eheleute Schraven 1950, trat das Corps zum erstenmal wieder in der Öffentlichkeit auf.

Erster Auftritt 1950

Durch Fleiß und Zielstrebigkeit konnte man im gleichen Jahr schon mit 15 Mann beim Schützenfest aufspielen.

Nach der Suche nach einem Vereinslokal fiel die Wahl auf die Gaststätte Wwe. Robert Lamers. Dieser blieben wir bis zur Schließung des Lokals im Jahr 1973 treu. Ferner wurde ab 1955 in den Nachbargemeinden Grieth und Huisberden zu Festlichkeiten aufgespielt.

Unser Paukenschläger Ernst Feldmann konnte im Jahre 1959 als erstes Corpsmitglied die Königswürde erringen. Das Throngefolge stellte das gesamte Corps.

Das Fest unseres 40-jahrigen Bestehens 1968 wurde im großen Kreis gefeiert. 17 geladene Vereine nahmen hieran teil. Für das Jahr 1971 wurde der Kauf neuer Uniformen in Aussicht gestellt. Da die nötigen Geldmittel nicht zur Verfügung standen, mußte ein weg zwecks Finanzierung der Uniformen gefunden werden. Durch Abbrucharbeiten nach Feierabend, sowie durch eine freiwillige monatliche Zahlung konnte schließlich die Finanzierung sichergestellt werden.

Zur Kirmes 1971 stellte sich das Corps in seiner neuen schmucken Uniform der Dorfgemeinschaft vor.

Nach 25-jähriger Tätigkeit als Tambourmajor, mußte Aloys Ising (zum Bedauern aller), im Jahr 1974 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Durch seine Kameradschaft, Hilfsbereitschaft und jugendfördernde Tätigkeit machte er sich bei allen Kamaeraden und Vereinen beliebt. Für besondere Verdienste wurde ihm 1963 das Verdienstkreuz und nach Niederlegung des Amtes der hohe Bruderschaftsorden des deutschen historischen Schützenbundes verliehen.

Goldjubiläum 1978

Die weitere Führung des Corps übernahm im Herbst 1974 der bisherige Stellvertreter Johann Verweyen. Für die Ausbildung der Flötisten wurde als Stellvertreter Hans-Gerd van Holt beauftragt. Diese Aufgabenteilung ermöglichte es uns, eine größere Anzahl Jugendlicher auszubilden.

 

Ein besonderes Ereignis im Jahr 1974 war der Neubau eines Schießstandes der St. Johannes-Schützenbruderschaft Wissel, der in Eigenleistung erstellt werden sollte. Wir als Mitglieder der Bruderschaft fanden es für selbstverständlich, an dem Bauvorhaben tatkräftig mitzuwirken. Nach kurzer Bauzeit erfolgte zur Kirmes 1975 die Einweihung des Schießstandes, der uns gleichzeitig als Übungsraum von der Bruderschaft zur Verfügung gestellt wurde.

Durch einen Vorschlag unseres neuen Tambourmajors, ein Spiel moderner zu gestalten, wurde erstmals beim Krönungsball dieser Kirmes unser Trompetenspieler Ludger Pulcher eingesetzt.

Rege Beteiligung aller Vereine herrscht beim Erntedankfest. Bei diesem Fest stellten wir 1974 die Erntekönigin. Durch einen Versammlungsbeschluss der St. Johannes-Schützenbruderschaft zwecks Aufnahme weiblicher Mitglieder, zeigten auch plötzlich junge Mädchen unseres Dorfes Interesse an unserem Spiel. Bedingt durch die vielen Anfragen wurden die Jugendlichen zu einem Gespräch eingeladen. Die Anzahl der Erschienenen übertraf weit unsere Vorstellungen. Da das Eintrittsalter bis zu 14 Jahren festgelegt war, konnten verschiedene Anfragen nicht mehr berücksichtig werden. Mit Freude gab der Tambourmajor auf der nächsten Monatsversammlung die stolze Anzahl von 21 Neuanmeldungen bekannt.

Nach 17-jähriger Tätigkeit übergab Johann Verweyen das Amt des Tambourmajors an seinen Sohn Norbert. Durch seine Kameradschaft und Hilfsbereitschaft machte sich Johann bei allen Kameraden und Kameradinnen und Vereinen, auch über die Wisseler Grenzen hinaus, beliebt. Für besondere Verdienste wurde ihm das Verdienstkreuz und der hohe Bruderschaftsorden des deutschen historischen Schützenbundes verliehen. Als Ehrentambourmajor und Berater stellt er sich weiterhin dem Corps zur Verfügung.

 

Johann Verweyen

Ende 1990 nahm der neue Vorstand bestehend aus Norbert Verweyen, Hans-Gerd Verweyen, Ludger Pulcher, Werner Schoofs und Karl-Heinz Kusenberg seine Arbeit auf. Norbert Verweyen legte sehr viel Wert auf die Jugendarbeit. Eine der ersten Maßnahmen des neuen Vorstandes war die Integration der Notenausbildung im Corps. Durch einen externen Notenlehrer wurde die Notenausbildung bei den Jugendlichen begonnen. Im Jahr 1993 stand dann das 65-jährige Jubiläum an. Die bisherigen bei Jubiläen veranstalteten Freundschaftstreffen sollten durch eine Sommernacht unterm Sternenhimmel ersetzt werden. Hierzu wurden alle befreundeten Vereine und die Wisseler Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Nach Abstimmung mit dem Jugendorchester und der Freiwilligen Feuerwehr wurde der große Zapfenstreich unter dem Kommando von Hauptmann Gerd Peters am 26.06.1993 erstmals vom Corps gespielt. Es wurden neue Trommeln und Flöten angeschafft. Zusammen mit Hans-Gerd Verweyen und Ludger Pulcher wurden immer wieder neue Ideen entwickelt. Für die Jugendlichen wurde alle 2 Jahre ein Wochenendausflug veranstaltet.

Auch für die älteren Kameraden und Kameradinnen gab es einige Änderungen. Hier wurde aus den schon bekannten Eintagesfahrten eine Wochenendveranstaltung mit Übernachtung. Das Ziel war bisher immer der Schaukelkeller in Ukerrath. Hier wurde vor allem die Kameradschaft gepflegt. Seit den frühen 90er Jahren nehmen wir an den alle zwei Jahre stattfindenden Karnevalsumzügen in Straelen und Köln Sinnersdorf teil. Neuland wurde im Jahr 2005 betreten, als man erstmals am Schützenfest in Meerbusch Lank-Lathum teilnahm. An diesem Sonntag waren die Kameradinnen und Kameraden sowohl erschöpft als auch begeistert von dem Treiben der Schützen. Ob es auf dem Festplatz die Kriegserklärung oder mitten auf der Strasse die Barikaden waren, der ganze Tag war ein Erlebnis für jeden der mitgefahren war.

Das musikalische Reportaire wurde erweitert und hat das Corps weit über die Gemeindegrenzen bekannt gemacht. Ob es der Mas de Medici, das Abba Medley, Sister Act oder Zirkus Renz war, für alle war es immer eine Herausforderung diese Stücke einzustudieren. Fast jedes Jahr auf der Wisseler Kirmes konnte somit ein neues Musikstück vorgetragen werden. Im Jahr 2004 zog es Norbert Verweyen dann beruflich nach Münster. Seit dem teilten sich Norbert Verweyen, Hans-Gerd Verweyen und Ralf van Holt die Aufgaben des Tambourmajor. Im Jahr 2006 wurde dem stellvertretenden Tambourmajor Hans-Gerd Verweyen und dem Kassierer Karl-Heinz Kusenberg der hohe Bruderschaftsorden des deutschen historischen Schützenbundes für die langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten dieser beiden verliehen Ende Jahres 2006 traf Norbert Verweyen dann, wie sein Vater nach 17 jähriger Tätigkeit, die endgültige Entscheidung das Amt des Tambourmajor weiterzugeben. Auf der Kirmes 2007 wurde Norbert Verweyen mit dem großen Zapfenstreich verabschiedet. Er übergab das Amt des Tambourmajor an Ralf van Holt.

Stockübergabe 2007 Hochformat

Das Tambourcorps feiert im Jahr 2008 sein 80-jähriges Bestehen. Es ist wesentlicher und unentbehrlicher Bestandteil im Leben der Bruderschaft und Dorfgemeinde. Ferner sind wir Mitglied der Interessengemeinschaft der Spielmanns- und Fanfarenzüge des Kreises Kleve, sowie des Volkmusikerbund Kreisverband Kleve.